Unsere Städte wachsen und verändern sich ständig. Tiere, die in Städten leben, müssen flexibel sein und sich an diese Veränderungen anpassen, um zu überleben. Da die Evolution ein eher langsamer Prozess ist, müsste die Anpassung im Verhalten und in der Kognition liegen. Kognitive Flexibilität ist die Fähigkeit des Gehirns, sich an neue oder unerwartete Ereignisse anzupassen, und eignet sich daher als Maß für Anpassungsfähigkeit. Im Rahmen meiner Masterarbeit möchte ich die kognitive Flexibilität von Gelbhaubenkakadus in Sydney, Australien, untersuchen. Dazu verwende ich eine sogenannte „Puzzlebox“ mit einem Touch-Bildschirm und einer Futterausgabe. Die Aufgabe der Kakadus wird es sein, zwei verschiedene Formen auf dem Bildschirm zu erlernen und die korrekte Form anzuklicken, um eine Belohnung zu erhalten. Sobald dieses Verhalten etabliert ist, tauschen die Formen ihre Rolle (aus „richtig“ wird „falsch“ und vice versa). Ich möchte herausfinden, wie lange es dauert, bis die Kakadus umlernen. Was mich besonders an der Arbeit begeistert, ist die Feldarbeit. Die Kakadus sind wild und nehmen freiwillig am Experiment teil. Diese Herangehensweise maximiert das Tierwohl und erlaubt es mir, möglichst natürliches Verhalten zu untersuchen.